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Perfektionismus – Fluch oder Segen?

Ist Perfektionismus eine Blockade für Deinen Erfolg?

Wenn wir das Wort Perfektionismus verwenden wird es meist als etwas Negatives wahrgenommen. Kein Wunder, denn die Folgen eines übertriebenen Perfektionismus können sich in Burnout, Depressionen oder Ängsten/Panikattaken bemerkbar machen. Doch es gibt durchaus neben den Risiken auch Chancen des Perfektionismus, die wir uns zu Nutze machen können. Was steckt also genau hinter dem Phänomen des Perfektionismus, woher kommt er und wie können wir ihn nutzen oder uns vor ihm schützen? 

Mit dem Perfektionismus sind meist sehr hohe Ansprüche und Erwartungen an uns selbst verbunden. Die Perfektion ist die höchste und vollkommene Vollendung und lässt keine Fehler zu. Im Alltag bedeutet dies, dass wir eine Aufgabe, die wir haben bestmöglich und ohne Fehler erledigen wollen. Wenn wir zum Beispiel einen Text schreiben, stundenlang recherchieren und diesen dann immer wieder überarbeiten. Die Aufgabe findet kein Ende. Unsere Wohnung putzen, unser Kind erziehen oder alle Aufgaben die anstehen an einem Tag erledigen möchten. Der Anspruch an Perfektion kann natürlich einen enormen Druck auslösen, denn die Leistungsstandards werden extrem hoch gesetzt und das stresst uns.

Der Grad zwischen „ich bin perfekt“ und „ich bin defekt“ ist schmal. Verdammt schmal. 
Unbekannt

Foto: Michelle Chrico

Der Ursprung der Perfektion

Eine mögliche und sehr häufige Ursache ist das Streben nach Anerkennung, Wertschätzung und Liebe. Meist entwickeln sich in unserer frühen Kindheit innere Glaubenssätze, die durch bestimmte Situationen entstehen. Wenn wir es unseren Eltern früher zum Beispiel nicht recht machen konnten und häufig kritisiert wurden, lernen wir, dass des eher zu einer Ablehnung führt. Machen wir etwas richtig und erhalten dafür Anerkennung uns liebe, lernen wir Leistung zu erbringen bedeutet Anerkennung und Liebe. Daraus entwickelt sich ein innerer Glaubenssatz: Bsp: „Ich bin nicht gut genug“. Wir glauben, dass wir nur Anerkennung und Liebe bekommen, wenn wir eine perfekte Leistung erbringen.

Wenn wir also glauben, dass wir selbst nicht gut genug sind, entwickelt sich dadurch der Anspruch unser Bestes zu geben und alles perfekt zu machen. Dahinter liegt unser unbefriedigtes Bedürfnis nach Anerkennung und Liebe. Wir versuchen durch das perfekte Ergebnis diese Anerkennung und Liebe zu bekommen. Ausschlaggebend sind also unsere Grundbedürfnisse nach Liebe, Anerkennung und Wertschätzung. 

Natürlich gibt es noch viele weiter mögliche Ursachen, wie die Angst davor Fehler zu machen und dadurch negative Kritik zu bekommen. Es lohnt sich herauszufinden, welcher Ursprung ganz individuell hinter dem eigenen Perfektionismus steckt. Dadurch können wir uns selbst besser reflektieren und die Ursache lösen.

Vorteil und das Gute am Perfektionismus

Neben dem ungesunden Perfektionismus gibt es auch eine Art gesunden Perfektionismus. Der ehrgeizige Perfektionismus. Bei dieser Art streben wir zwar auch nach Vollkommenheit, jedoch mit einer sehr geringen Ausprägung einer perfektionistischen Besorgnis oder Angst. Wir haben das Ziel selbst zu wachsen und uns zu entwickeln sowie dazu zu lernen. Es entstanden schon außergewöhnliche Dinge, Erfindungen oder Produkte durch ihn. Außerdem spielt auch der hohe Qualitätsanspruch eine Rolle. 

Gesund ist diese Art von Perfektionismus, weil wir uns selbst Liebe und Anerkennung entgegenbringen können und uns annehmen wie wir sind. Fehler erschüttern nicht unseren Selbstwert, sondern helfen uns persönlich zu wachsen und zu lernen. Somit sind wir nicht abhängig von der äußeren Liebe und Anerkennung.

Lösungsansätze gegen ungesunden Perfektionismus

  1. Achtsamkeit ist ein Schlüssel gegen den Perfektionismus. Denn nur, wenn wir uns selbst beobachten und zunächst akzeptieren, wie die Situation ist, können wir uns verändern. Wir wirken so erstmal der Gewohnheit entgegen ständig etwas verändern oder verbessern zu müssen. 

  2. Als nächsten Schritt schauen wir uns die Ursache an. 
    Welche Ursache löst bei Dir den Drang nach Perfektion aus?
    Welches unbefriedigte Bedürfnis steht bei Dir hinter der Perfektion?

Wenn wir die Ursache kennen, packen wir die Herausforderung an der Wurzel. 

Foto: Michelle Chrico

Sind wir es seit Jahren gewohnt zu denken: „Ich muss immer alles richtig machen, sonst bin ich ein Versager“ dann streben wir immer höher, schneller und weiter an. Dieses Denkmuster befeuert Tag für Tag den Perfektionisten in uns. Oder andere Gedanken wie: „Ich muss alles perfekt machen, damit ich geliebt und akzeptiert werde“ oder „Entweder mache ich es perfekt oder gar nicht“.

Unsere Denkprozesse laufen zu 95% unbewusst ab, weshalb hier ein enormes Potenzial liegt unser Leben zu verändern. Ein Problem in unserem Unterbewusstsein kann auch nur dort gelöst werden. Der Ansatzpunkt entsteht also in unseren Gedankenmustern, die wir uns zunächst bewusst machen dürfen. Bewusstsein ist der Schritt zur Veränderung. 

Es liegt nun an uns, uns kognitiv umzustrukturieren und neue Gedankenmuster zu integrieren. Wohlwollende und positive Gedanken, die uns entschleunigen und den Perfektionisten entlarven werden gebraucht. Diese Gedanken können wir für uns selbst erarbeiten. Es bedarf an Übung, Training und täglicher Wiederholung um eine Gewohnheit zu verändern. Mindestens 30 Tage jeden Tag sollten wir zu Beginn üben und uns auf einen positiven Gedankenkurs bringen. Erst dann werden die neuen Gedanken im Unterbewusstsein aktiv und Stück für Stück zur neuen Gewohnheit. 

Wir dürfen unsere Ziele und Werte überprüfen, um realistisch zu analysieren, ob sich unsere ganze Arbeit lohnt. Vielleicht eifern wir etwas nach, was wir gar nicht wirklich erreichen möchten. Auch dieser Ansatz kann Klarheit schaffen. 

Liegt die Ursache in deinem Bedürfnis nach Anerkennung, Wertschätzung und Liebe, ist das Mittel der Wahl an Dir selbst und an Deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten. So wirst Du Selbstbewusster, triffst gute Entscheidungen für Dich und bist freier. 

Foto: Michelle Chrico

Persönlichkeitsentwicklung

Durch das Arbeiten an Deiner eigenen Persönlichkeit wirst Du innerlich stärker und hast klar vor Augen, was Du willst und was nicht. Du wirst mutiger Deinen Weg zu gehen und suchst keine Bestätigung mehr im Außen. Durch das stetige persönliche Wachstum lernst Du positiv mit Kritik umzugehen und nutzt Misserfolge zur Stärkung. Dein neuer Ratgeber ist Deine Zufriedenheit nicht die Perfektion.

 

Coaching

Gerne begleite ich Dich auf Deinem Weg! Durch mein persönliches mentales Coaching gehen wir Deiner Herausforderung auf den Grund und erarbeiten gemeinsam Lösungen.  

Du kannst Dich jederzeit für ein kostenfreies Erstgespräch bei mir melden. Gemeinsam schauen wir, ob und wie ich Dich auf Deinem Weg begleiten kann. 

Bei Fragen oder Anregungen melde Dich sehr gerne bei mir.

Alles Liebe Deine Robin 🤍